Psiloceratidae

Diese Familie besteht aus einer größeren Anzahl von Subfamilien und Gattungen. Die Gattungsnamen sind als graue Überschriften angegeben. Wie bereits erwähnt, sind die Abstammungs- bzw. Verwandtschaftsverhältnisse wohl nicht ganz eindeutig.

Aus diesem Grund beschränke ich mich auf eine reine Aufzählung. In einigen Fällen gehe ich davon aus, dass synonyme Bezeichnungen vergeben wurden, diese habe ich in Klammern gesetzt und mit Fragezeichen versehen. Soweit nur ein Fragezeichen hinter einem Namen steht, ist die Bestimmung fraglich.

 

Psiloceraten

Die Psiloceraten stammen von den Phylloceraten (nach Hoffmann) ab und entwickelten im Hettangium einige Familien und Unterfamilien. 

Psiloceras ist wie viele andere Ammoniten ein Leitfossil.

Früher wurden sie auch "Psilonoten" genannt. In Südwestdeutschland ist die "Psilonotenbank", ein Leithorizont nach ihnen benannt. Psiloceras planorbis und Psiloceras calliphyllum sind wahrscheinlich eng verwandt. Psiloceras planorbis kommt in Südwestdeutschland vor, aber nicht inn den Alpen. Dort gibt es dafür häufiger Psiloceras calliphyllum, deshalb wird das untere Hettangium dort auch als "Calliphyllum-Zone" bezeichnet. Neben Ps. calliphyllum (kaum Rippen) kommen in den Alpen noch weitere berippte Arten (naumanni usw.) vor. Der Erhaltungszustand der Psiloceraten ist meist recht dürftig.

Eine Qualität wie die abgebildeten Psiloceras calliphyllum in Calzit gab es im Salzburger Raum nur an wenigen Fundstellen.


Ungewöhnlich:
Psiloceras naumanni ??
Dieser Ammonit kommt im Karwendel  im untersten Lias vor. Ich habe mittlweile 3 ähnliche Stücke
im Megastoma-Horizont im Salzkammergut gefunden.

Caloceras

Caloceras findet man wie Psiloceras in der "Calliphyllum-Zone". Es gibt einige unterschiedliche Arten mit einem völlig unterschiedlichen Habitus. 

Caloceras johnstoni - typisch die kräftigen Rippen

Laqueoceras crebricinctum

Das folgende Stück ist dagegen aus der Megastoma-Zone

Laqueoceras crebricinctum

Ein Ammonit mit einem fast runden Querschnitt. 
Ich meine, das ist ein enger Verwandter 
Dessen Kiel tritt laut Wähner erst bei großen Exenplaren auf der Außen windung auf

Laqueoceras??? oder doch Alsatites?

Laqueoceras wird in der Literatur als eigene Gattung geführt. Die Ähnlichkeit mit Alsatites ist groß und die Formenvielfalt innerhalb der Alsatididae erleichtert die Unterscheidung nicht. Gerade die Größe spielt bei der Merkmalsausprägung eine wesentliche Rolle.

 Ein kleinerer Laqueoceras sublaqueus?Ein junger "proaries" unterscheidet sich kaum. Unterscheidungs-merkmal ist laut  Wähner  der fehlende Kiel. Er hatte nur 3 Exemplare vom Schreinbach.

Alsatitidae, meine besonderen Lieblinge

Bei den Alsatiten gibt es eine große Artenvielfalt. Rippen, Lobenlinien, Querschnitt, Kiel - kaum ein Exemplar ist wie das andere. Die unterschiedliche Merkmalsausprägung hat frühere Bearbeiter dazu verführt, eine Reihe von Artnamen zu vergeben. Auch die vorgenannten Laqueoceratidae gehören dazu. Ob dies einer Revision standhalten würde?

 

 

Alsatites proaries?
Mein größtes
Exemplar mit
22 cm.Ovaler
Querschnitt,
d
er äußere
Umgang weist
nur sehr schwache 
Rippen auf. Ein Kiel ist vorhanden, wenn auch nicht so deutlich wie bei vielen anderen Exemplaren.

Schauen Sie sich das zugehörige Video an!

Effekte machen aus Raritäten Kunst!

Zunächst ein weiterer Alsatites, den ich nicht einordnen kann. Die Form ist zwar identisch mit den anderen Alsatiten, man beachte aber die S-förmig geschwungenen Rippen!

Alsatites sp. Eine sehr wulstige Art mit deutlichem Kiel, eher rundem Querschnitt und nur schwachen Rippen

Alsatites proaries

Detailaufnahme der Innenwindungen eines Alsatites proaries.

Alsatites sp - eher runder Querschnitt, deutlicher Kiel, feine Rippen

Alsatites sp. - eher eckiger Querschnitt, Kiel, weit auseinander stehende Rippen

Viele Stücke sind mehr oder weniger stark tektonisch beein- trächtigt.

Ganz besondere Raritäten

Die zwei folgenden Arten sind extrem selten und machen auch Probleme bei der Bestimmung

Ein ??????? Bei dieser Größe ist die Bestimmung schwierig.
Von der Windungsanzahl meint man zunächst, es könnte auch ein Alsatites sein. Dagegen sprechen die geraden Rippen und der fehlende Kiel.

Man beachte die opalisierenden Stellen. Das kommt in diesen Schichten so gut wie nie vor!

Ebenfalls ein Spezialfall. Die Windungen sind breiter als hoch, die Rippen extrem ausge-prägt, ein ange-deuteter Kiel ist vorhanden das spricht für Alsatites. In dieser Größe ist derartiges auch in älterer Lit. nicht zu finden. Die Innenwind-ungen ähneln kleinen "Paracaloceras "grunowi".
Es ware interessant, wie oft diese Art schon gefunden wurde. Haben Sie ein Stück? Schreiben Sie mir!
Wie Eingangs erwähnt vermute ich artübergreifende Mischlinge. Wer waren wohl die Eltern?

Diese Ansicht zeigt die ausgeprägten Rippen des vorstehenden Alsatites/Paracaloceras. Man beachte die extreme Rückenbreite
(die Windung ist breiter als hoch), obwohl nur die Hälfte davon erhalten ist.
 

Als Kontrast nun der Laqueoceras crebricinctum. Runder Querschnitt, extrem starke Zunahme der 2 äußeren Windungen, breiter Kiel,  Rippen auf den Außenwindung-en schwächer. Ich meine, das ist die macroconche Form von "cebricinctus"

 

Alpinoceras

Die folgenden Alsatites-Ähnlichen wurden von Lange wegen der mehr oder weniger ausgeprägten Kielfurchen (optische Dreikieler)  den Arieten zugestellt. Er hat sie als Alpinoceras bezeichnet.

Alsatites (Alpinoceras?)  perspiratus oder supraspiratus? - eine Art mit schwächeren Kielfurchen, sehr geringe Zunahme, eher eckiger Querschnitt, ausgeprägte Rippen

Alsatites  (Alpinoceras?)  haueri. besitzt einen erhabenen, kräftigen Kiel mit deutlichen, tief eingesenkten Furchen. Optischein Dreikieler durch die etwas schwächer ausgeprägten Nebenkiele  und deshalb von manchen Paläontologen den Arietiten zugeordnet.

Detail eines sehr gut erhaltenen "haueri"

Paracaloceras

Paracaloceras coregonensis, mit ausgeprägten Kielfurchen.

Paracaloceras grunowi, eine wulstigere Art mit einem sehr schwach angedeutetem Kiel und ebensolchen Kielfurchen.
Ich meine, das ist  die Jugendform der weiter oben abgebildeten äußerst seltenen
makroconchen Form oder ein ganz enger Ver-wandter.

Pseudotropites

Pseudotropites ultratriasicus?, leider nur ein Fragment - das einzige in 30 Jahren!

Die Familien- zugehörigkeit ist fraglich!

Ist dieser Kiel ein Zeichen der Verwandtschaft zu den oben beschriebenen Alsatites haueri oder Paracalo-ceras, die den Arieten nahe-stehen könnten?


Kammerkarites

Aegoceras, Storthoceras, Megastomoceras und nun Kammerkarites waren im Lauf der letzten hundert Jahre die Bezeichnungen für diese Gattung. Ob es bei Kammerkarites bleibt?

Wenn eine Horizontierung möglich ist, folgt Kammerkarites nach Psiloceras und Caloceras.

Von dieser Gattung habe ich einige Stücke gefunden, die zumindest Wähner nach meiner Ansicht noch nicht kannte. Über Bestimmungshinweise wäre ich sehr dankbar!

Kammerkarites  Art????

am nächsten wohl anisophyllum, da gröbere Rippen und wesentlich schlanker als megastoma.

Kammerkarites megastoma - eine wunderschöne Doppelstufe in Calzit mit schönen Loben

Kammerkarites (Storthoceras) frigga, eine kleinwüchsige Art.

In der Literatur werden beide Bezeichnungen offensichtlich synonym verwendet



anisophyllum


diploptychum
haploptychum
 
 
calzimontanum

latimontanum

stenoptychum

euptychum

Kammerkarites (Storthoceras)haploptychum?

Wegen seiner glatten Außenwindung eine sehr seltene Unterart des Kammerkarites, die wohl Wähner noch nicht kannte.
Pachydiscus ist als runder beschrieben.

Discamphiceras ? pleuronotum? Ein wunderschönes Exemplar, dessen Zuordnung unklar ist - vom Querschnitt könnte Disc. passen.

Kammerkaroceras

Unterfamilie Discamphiceratinae

Discamphiceras (Kammerkaroceras?)

Wie der Name schon anzeigt, sind die Disc. eher scheibenförmig

Discamphiceras dürften von Kammerkarites abstammen. In NW-Europa sind Discamphiceraten laut Hillebrandt nicht verbreitet.

Kammer- karoceras emmrichi

Discamphiceras atanatense

Discamphiceras kammerkarense

Metamorphites

Metamorphites ist erst vor einigen Jahren neu beschrieben worden. Kment hat ihn den Discamphiceraten zugeordnet.

Metamorphites

Detail Metamorphites

Franziceras

Franziceras - mein erstes Exemplar - leider keine Top-Qualität, aber lassen Sie sich durch die abgebildeten Ammoniten nicht täuschen. Die wenigsten Funde sind so gut erhalten.

 

Ein Franziceras in Superqualität. Diese Kombination mit Pleuroacanthites in dieser Erhaltung ist nach meiner Erkenntnis eine Besonderheit ersten Ranges.

Pseudaetomoceras

Mein erster Pseudae-tomoceras. Die Calzitader zeugt von den gewaltigen Kräften, die da mal gewirkt haben.

Pseudae-tomoceras doetzkirchneri (castagnolai?) - eine besondere Rarität mit einem hohen Querschnitt und einem scharf zulaufenden Kiel.

Pseudaetomoceras cycloides. Der Kiel ist bei dieser Art nicht so scharf wie bei doetzkirchneri.

Die Qualität ist hervorragend, wenn sich nur alle so präparieren ließen. L,leider handelt es sich hier um einen Ausnahmefund, der mir direkt entgegensprang, als er aussen herum freigelegt war.

Das müsste ein ausgewachsenes Exemplar eines  Pseudaetomoceras cycloides sein

Storthoceras

Storthoceras ist wahrscheinlich Vorläufer der Schlotheimien, auch wenn einige Autoren diese Rolle eher der Gattung Saxoceras zuschreiben

Storthoceras extracostatum, die ausgeprägten Rippen ziehen sich über den Rücken

 

Ein ziemlich ausgewachsenes Exemplar eines Storthoceras

Schlotheimia

Schlotheimien aus der Marmoreum-Zone, im oberen Hettangium

Schlotheimia extranodosum

Schlotheimia donar, typisch die sehr ausgeprägten Rippen

Angulaticeras

Angulaticeras marmoreum. Nachdem die Lobenlinien bis zum Ende sichtbar sind, fehlt die Wohnkammer. Es muss also ein relativ großes Exemplar gewesen sein.